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Mein Freund, der Delfin

 

Wie sehr hatte Elias sich auf den Urlaub auf der Insel Mallorca gefreut. Dieses Mal sind auch seine Großeltern mitgekommen. Am Strand war Elias am liebsten bei dem heißen Wetter, aber er konnte kaum das Wochenende erwarten, denn da wollte Opa Klaus ein Segelboot mieten und mit ihm aufs Meer fahren. Opa Klaus war ein erfahrener Segler und schon oft mit Elias unterwegs gewesen.

Am Samstag ging es los. Elias musste die ganze Zeit eine Schwimmweste an Deck tragen, sonst durfte er nicht mitfahren. Der 10 Meter lange Zweimaster startete von Porto Christo aus an der mallorquinischen Küste entlang, vorbei an Cala Mendia, Cala Murada und Portocolom und weiter nach PortoPetro. Ganz anders sahen die Orte vom Meer aus – und es war viel ruhiger. Nur die Gischt rauschte gegen das Boot.

Nachdem sie einige Stunden gefahren waren, holte Opa Klaus die Segel ein und setzte vor der Küste Cala Figueras Anker. Elias war sehr müde geworden, zog seine Schwimmweste aus und ging unters Deck um ein wenig zu schlafen. Opa Klaus schimpfte ein wenig über Elias, der seine Schwimmweste einfach mitten auf dem Deck hatte liegen lassen, und räumte sie beiseite. Er stellte das Ruder fest, lehnte sich in seinem Kapitänsstuhl zurück und ruck zuck gab er laute Schnarchgeräusche von sich. Leise platschten die Wellen und von beiden unbemerkt näherte sich ein Delfin dem leicht schaukelnden Boot und umrundete es und schnatterte mehrmals, wodurch er Elias aufweckte. Schnell kletterte er an Deck. Als er den kecken Delfin sah war er sprachlos vor Freude und vergaß vor Aufregung, seine Schwimmweste wieder anzuziehen. Ganz nah schwamm der Delfin neben dem Boot, und Elias beugte sich hinunter, um ihn zu streicheln. Er kam nicht an ihn heran und beugte sich noch tiefer. Und dann geschah es - Elias verlor den Halt und stürzte über die Reeling ins Wasser. Er konnte nicht schwimmen, schluckte Wasser, ruderte mit den Armen und ging dann unter wie ein Stein.  

Doch dann geschah etwas Wunderbares. Der Delfin schoss heran, tauchte unter Elias Körper, drückte ihn mit seinem Bauch nach oben über die Wasseroberfläche und gab schrille Laute von sich. 

Opa Klaus schreckte hoch und sah seinen Enkel regungslos auf dem Delfinbauch liegen. Was mache ich jetzt nur, dachte er entsetzt, wenn ich jetzt ins Wasser springe erschreckt sich der Delfin und der Kleine ist verloren. Also kletterte er vorsichtig die Bootsleiter hinunter. Langsam schwamm der Delfin zu ihm hin, und Opa Klaus konnte Elias vorsichtig von ihm herunterziehen. Als Elias in Sicherheit war, schwamm der Delfin schnatternd wieder davon.

Opa Klaus machte sofort Wiederbelebungsversuche. Und schon bald spuckte Elias Wasser und wachte wieder auf. Die angefunkte Küstenwache kam und brachte Elias ins Krankenhaus nach Palma. Aber es war noch mal alles gut gegangen, er hatte keine Schäden davongetragen. Doch auf ein Segelboot durfte er in nächster Zeit nicht mehr…

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